Der Aderlass
Wirkungsweise
Stoffe von denen der Körper zu viel hat, werden nach außen geleitet, um ihn zu entlasten. Der Aderlass ist eine Blutentnahme zu therapeutischen Zwecken.
Die vielfältige Wirkungen des Aderlasses erklären sich aus dem "leeren Raum", der durch den Blutentzug geschaffen wird. Dieser wird durch ein Nachströmen von Gewebsflüssigkeit wieder aufgefüllt. Dadurch verändert sich die qualitative Zusammensetzung des Blutes. Dadurch wird die Fließeigenschaft des Blutes verbessert, ein blutbildender Reiz auf das Knochenmark ausgeübt und eine Vermehrung der Leukozyten (weiße Blutkörperchen) bis hin zu einer Einflussnahme auf im Gewebe zurückgehaltene Stoffwechselendprodukte und Toxine (Gifte) erreicht.
Arten des Aderlasses
- Der natürliche, reaktive Aderlass: das sind spontane Blutungen wie Nasenbluten bei Bluthochdruck, Zahnfleischbluten oder übermäßige Regelblutungen
- Die Blutspende: entnommen werden ca. 400 ml Blut
- Der schulmedizinische Aderlass: wird in Ausnahmen durchgeführt, wenn der Hämatokritwert (Wert für Blutdicke) zu hoch ist; es wird ca. ½ -1 L Blut entnommen
- Der naturheilkundliche Aderlass: wird zur Entgiftung und Entlastung durchgeführt: es werden max. 200 ml Blut entnommen
Der Aderlass wird therapeutisch eingesetzt, wenn die Blutgefäße durch Ablagerungen an den Gefäßwänden zu eng geworden sind, um das Blut ungehindert transportieren zu können. Das ist zum Beispiel bei Arteriosklerose der Fall. Durch den Blutstau in den engen Gefäßen kann es zu gefährlichem Bluthochdruck, einem Schlaganfall, zu Thrombosen oder Embolien kommen. Nach der Entnahme wird das Blut dünner, es gelangt leichter in die verengten Gefäße. So werden selbst die äußersten Körperteile vom kleinen Zeh bis zum Großhirn wieder besser durchblutet und mit mehr Sauerstoff versorgt. Als weiterer Indikation für die Aderlasstherapie gelten erhöhte Hämoglobinwerte (Hb=roter Blutfarbstoff), und ein erhöhter Hämatokritwert (Hk= das Verhältnis von Blutzellen zu Blutflüssigkeit in Prozent).
Folgende Indikationen werden beschrieben:
- Hoher Blutdruck
- Verengte Blutgefäße
- Thrombose oder Thrombosegefahr
- Blutvergiftung
- Anzeichen für Lungenödeme
- Schwangerschaftskrämpfe
- Polyzythämie (zu viele rote Blutkörperchen).
- Eisenspeicherkrankheit.
- Herzinfarktgefahr bei Übergewicht und Bluthochdruck
Ein Aderlass wird angewendet, wenn sich der Patient lustlos und schlapp fühlt, er sich ungesund ernährt, wenig Bewegung und viel Stress hat, über Kopfweh und "Blei in den Beinen" klagt: All das sind Anzeichen dafür, dass der Körper nur ungenügend mit Sauerstoff versorgt wird, dass das Blut "zu dick" ist und Thrombosegefahr besteht.
Immunabwehr stärken
Positiver Nebeneffekt des Aderlasses: Die blutbildenden Organe (beim Erwachsenen das Rückenmark und das Mark der kleinen, flachen Knochen wie Rippen, Brust- und Hüftbein) werden nach einem Aderlass besonders aktiviert, Blut nachzubilden. Das stärkt das körpereigene Immunsystem, die Abwehrkräfte bekommen neuen Schwung.